Mallorca - von See noch schöner als vom Land.

ivent sailing
2012-07-26 00:42:00 / Törnberichte / Kommentare 0
Mallorca - von See noch schöner als vom Land.  -

Porto Colom - Sa Rapita - Wir starten mit einer Beneteau 50 in Porto Colom  - einem reizenden wirklich noch spanischen Städtchen und segeln im Uhrzeigersinn. In der Bucht hinter Punta Salinas gibt es einen Badestopp in karibischem Flair der Cala Caragol. Kurz darauf ankern wir vor Colonia Sant Jordi. Die Nacht verbringen wir in Sa Rapita. Es ist der Abend des Finales der Fußball-EM mit dem Spiel Deutschland gegen Spanien. Da wir uns von den Badebuchten lange nicht trennen konnten, kommen wir gegen 20 Uhr in den Hafen. Die Spanier inklusive Marineros sind schon am TV. Also suchen wir uns einen schönen Liegeplatz und gehen in die Cantina um auch zu schauen. Es dauert nicht lange bis uns die Nachricht ereilt, unser Schiff müsse dort weg. Wir eilen also zurück. Am Liegeplatz ist jedoch ein anderes Schiff - kein schlechter Schreck. Man hatte wohl die Beneteau 50 (ca 15 t) mit einem Schlauchboot gegenüber an die Tankstelle verlegt. Nun sind alle zufrieden und auch die Marineros wieder sehr nett. Das Spiel kann weiter verfolgt werden. So bleibt uns das 1:0 für Spanien erspart oder verwehrt und wir stoßen mit den Spaniern auf deren Sieg an. 

Sa Rapita - Palma - Nach Frühstück und Baden an der Playa de la Rapita starten wir in Richtung Palma. Unterwegs Badepause in der Cala Pi - tükisgrün und traumhaft schön. Die Katamarane belegen die Bucht gehen jedoch tolerant mit den Ankern der anderen Schiffe um. ausgiebiges Bad in der Bucht. Wir bangen kurzzeitig, dass eines unserer Crewmitlieder beim Schwimmen von einer durch Vandalen gesteuerten Yacht überfahren werden würde.  Nach der Ankunft im Club Real Nautico in Palma steigen noch 2 Segler zu. Im authentischen La Boveda lassen wir uns am Abend mit diversen Tapas verwöhnen und durchstreifen später das nächtliche Palma. Einige Crewmitglieder finden doch noch die Bluesbar, die wir gemeinsam gesucht hatten. 
Palma - Cabrera - Morgens mit dem Fahrrad zum Markt - das kann man sich schließlich nicht entgehen lassen. Die frischen Garnelen verspeisen wir am Abend auf Cabrera. Bei der Anfahrt im Abendlicht gibt es frisch zubereitetes Erdbeereis mit den Erdbeeren vom Markt. Abends Sonnenuntergang auf der Burg. Nachts ein grandioser Sternenhimmel. Die Bucht ist herrlich wie immer. Leider hat ein Crewmitglied Kontakt mit einer Feuerqualle - sehr unangenehm. 
Cabrera - Porto Antraitx - Nach dem Frühstück und Besteigen der Burg von Cabrera und später Baden in der herrlichen Bucht. An dem Tag trägt der Wind wenig zur Fortbewegung bei. Hinter der Ilte del Toro tragen uns die Segel wieder. Zum Sonnenuntergang Einlaufen in die Bucht von Puerto Antraitx. In den zugewiesenen Liegeplatz im Hafen passen wir dank leichtem Zusammendrücken der Fender doch noch hinein.  Nach dem Abendessen am anderen Ende der Bucht klingt der Abend in der Bar unter dem Olivenbaum aus. 
Segeln vor P. Antraitx.  Dunkle Wolken am Himmel und die Wettervorhersage lassen uns die Reise nach Soller um einen Tag verschieben. Bei Wind von 5 bis 6 Bft lässt es sich vor Puerto Antraitx prima segeln. In einer ruhigen Ecke der Cala Llamp geniessen wir ein ausgiebiges Bad im warmen Meer - die einen auf der Badeinsel, die anderen beim Wasserball.  
P. Antraitx - Soller - Entlang der imposanten Küste geht es vorbei an Dragonera, dann entlang der beeindruckenden Nordostküste, vorbei an der Penninsula de la Foradada. Von oben grüßt das herrliche Anwesen von Son Marroig, wohin einst der habsburgische Erzherzog Ludwig Salvador der strengen Moral des Wiener Hofes entfloh und sich seinen Forschungen widmete. Das Meer ist vom starken Nordost-Wind des Vortages noch aufgewühlt, nun jedoch herrscht kaum noch Wind. Wir müssen uns mit hoher Dünung aus ungünstiger Richtung arrangieren. 
Soller - Cap Formentor - zur Cala del Pino de la Posada. Zunächst segeln wir entlang des mächtigen Massives des Puig Mayor – des mit 1445 m höchsten Berges der Insel zur Cala de la Calobra. Im klaren Wasser der geschützten Bucht lassen wir es uns richtig gut gehen und bedauerten die armen Touristen, die sich am heißen Strand dränten. Das Meer ist wieder spiegelglatt und es weht wenig Wind. Eine große Delphinschule unterält uns auf einem guten Stück des Weges. Abendessen im Sonnenuntergang vor Cap Formentor. Die Nacht verbringen wir an der Mooring-Boje in der Cala del Pino de la Posada, in der Nachbarschaft des einst berühmten Hotel Formender. 
Cala d. Pino d. l. Posada über Alcudia nach Puerto Pollensa.  Da wir die Dünung in der Bucht als unangenehm empfinden, wechseln wir am frühen Morgen den Liegeplatz in die gegenüber liegende Bucht der Bahia de Pollensa. Endlich ein Abenteuer in Sicht – die Frühstücksbrötchen holen wir mit Beiboot und Fahrrad im nahe gelegenen Pto Crocodrilo de Bonaire. Das Örtchen gefällt uns auch wegen seiner gemütlich aussehenden Piraten-Bar  so gut, dass wir beschließen, am Abend mit dem Schiff in den Hafen zurück zu kehren. Zunächst geht es jedoch unter Segeln um Cabo de Pinar und Cabo Menorca in Richtung Alcudia. Vor der Isla de Aucanada gab es einen Badestop vor Anker im bewegten Meer, bevor wir an der Tankstelle in Puerto de Alcudia festmachen. Nach dem Tanken in Alcudia segeln wir bei herrlichem Wind um die beiden Kaps zurück in die Bahia de Pollensa nach Pto Crocodrilo de Bonaire. Zu unserem großen Bedauern ist der kleine Hafen bereits voll belegt. So überqueren wir die Bahia und laufen in Puerto Pollensa ein. Die Hafen-Cantina bedient uns mit leckersten frisch gegrillten Calamari direkt auf unserem Schiff.  
Puerto Pollensa nach Colonia San Pere. Eigentlich hatten wir vor, nach Menorca zu segeln. Der Mistral aus dem Golfe du Lyon schickt uns jedoch 7 Bft und heftige Dünung genau aus der Gegenrichtung. So beschließen wir weiter an den Küsten Mallorcas zu segeln.  Bei 6 … 7 Bft und hohen Wellen segeln wir zurück in die Bahia de Alcudia. Wir genießen den Wind mit dem Rauschen des Meeres und der Gischt am Schiff. Die Anfahrt auf den Hafen Colonia San Pere istr bei herrschendem Wind und Wellen anspruchsvoll, das Anlegen am zugewiesenen Liegeplatz liässt den Motor heftig gegen den Wind kämpfen und verlangt der Crew einiges ab. Abends schlendern wir auf der Promenade des kleinen Fischerortes und probieren die empfohlenen Drachenköpfe. 
Colonia San Pere nach Cala Ratjada. Wind und Wellen des Vortages haben noch etwas Müdigkeit und den Wunsch nach einem ruhigen Tag in einer geschützten Bucht zurück gelassen. Leider ist bei der bewegten See jedoch an geschützte Buchten und ruhiges Baden nicht zu denken. In den Buchten brandet die See. Also geht es bei Wind um 6 – später um 5 Bft  jedoch immer noch hoher Dünung um Cabo Farrutx und Cabo del Freu in Richtung Süden.   Die See hat die Crew sichtbar ermüdet. Am Nachmittag finden wir in Cala Ratjada als 3. Schiff einen Platz im Päckchen, an dem noch weitere 3 Schiffe festmachen. Den Abend genießen wir im belebten Hafenstädtchen. Im Llaüt lassen wir uns mit leckersten Fischgerichten und Desserts verwöhnen.  
Cala Ratjada nach Porto Colom. Mit den Crews des Päckchens war der Aufbruch für 9 Uhr vereinbart worden. Wir verlegen das Frühstück auf die aquamarinblaue Bucht vor dem Hafen mit Blick auf die Burg von Capdepera. Nach dem Frühstück geht es zügig nach Porto Colom. Nun haben wir Mallorca einmal umrundet. Nach einem ausgiebigen Lunchbesuch in einem der gemütlichen Hafenrestaurants wollen wir etwas die Küste entlang nach Süden segeln und dabei nach einer geschützten Badebucht suchen. An der Ostküste der Insel ist dies zuweilen nicht einfach, noch dazu wenn die Dünung aus Osten auf die Küste läuft. In der Bucht von Porto Pedro gibt es für uns nur noch die Spukboje im äußeren Bereich. Wir lehnen wir dankend ab und suchen weiter südlich. In der Cala Mondrago finden wir einen geeigneten Ankerplatz. Zum Sonnenuntergang kehren wir in das gemütliche Porto Colom zurück, wo In der netten Bar  der Abend ausklingen kann. 
Porto Colom nach Cabrera. Nach ausgiebigen Spaziergängen im Hafenstädtchen geht es zur Abschlussetappe nach Cabrera. Der abendliche Ausflug auf die Insel kommt nicht sehr weit. Unter der lauschigen Pergola der Hafen-Cantina gibt es viel zu erzählen. Mit den letzten Strahlen des Sonnenuntergangs verlassen wir die Insel um auf unserem Schiff bald Geburtstag zu feiern. DAs Abendessen wartet. Dann gibt es Musik auf der Mundharmonika. Den Percussionpart erfüllt der große Kochtopf und 2 Holzlöffel. 
Cabrera nach Porto Colom. Morgens lockt uns der Leuchtturm am anderen Ende der Insel zu einer Wanderung durch die Macchia begleitet von hunderten Eidechsen, die durch das Gebüsch huschen. Bei der Rückkehr von der inzwischen heißen Insel ist das Schwimmen umso schöner. Bis zum Nachmittag können wir uns von der herrlichen Bucht und dem klaren warmen Wasser nicht trennen. Die Fische streiten um das restliche Brot und fressen uns beim Baden fast aus der Hand. Doch irgendwann heißt es Abschied nehmen. Die Rascacielos wird auf dem Weg nach Porto Colom vom Wind noch einmal im Schmetterling getragen.
KK